Bereits im Juni hat die FDP Kanton Zürich die Regierung aufgefordert, eine Strategie auszuarbeiten und öffentlich zu machen, wie sie mit einer allfälligen zweiten Welle umgehen will. Die Antwort der Regierung zeigt, dass sie die Situation massiv unterschätzt hat. So hat es die Gesundheitsdirektion verpasst, das Contact-Tracing rechtzeitig zu verstärken und die Testkapazitäten zu erweitern. Diese Versäumnisse müssen sofort nachgeholt werden. Gleichzeitig ist die Bevölkerung gefordert, sich konsequent an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten. Nur so kann eine Überlastung des Gesundheitswesens verhindert werden.
Langfristige und transparente Planung
Die Regierung fordern wir zudem auf, endlich eine langfristige Planung im Umgang mit Corona auszuarbeiten. Der Bevölkerung muss transparent aufgezeigt werden, wann welche Massnahmen und Einschränkungen angezeigt sind. Die FDP Schweiz verlangte bereits seit April 2020 die Einführung eines Koordinatensystems (Ampelsystem). Das Ziel einer solchen Strategie muss sein, dass das private und gesellschaftliche Leben sowie die Wirtschaft so gut wie möglich funktionieren können, ohne das Gesundheitssystem zu überlasten.
Zu einer Situation wie im Frühjahr, als wochenlang ausser für zwingende Arbeiten und die wichtigsten Einkäufe niemand mehr das Haus verlassen durfte und alle Läden und Schulen geschlossen waren, darf es nicht mehr kommen – auch nicht schleichend. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen sind nicht verantwortbar. Zusätzliche Massnahmen sollen nur ergriffen werden, wenn sie effektiv zur Reduktion von Ansteckungen beitragen. Auf reine Symbolpolitik zur Beruhigung erregter Gemüter, wie z.B. eine Maskenpflicht im Freien, ist zu verzichten.
Zur langfristigen Planung gehört aber auch, dass wir lernen, mit dem Virus zu leben. Wir dürfen uns von Corona nicht lähmen lassen, sondern müssen unser privates, berufliches, gesellschaftliches Leben so gut wie möglich weiterleben – unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln. Verantwortung übernehmen bedeutet, das Leben aufrechtzuhalten und gleichzeitig das Ansteckungsrisiko im eigenen Umfeld zu minimieren. Das ist ein schwieriger, aber machbarer Balanceakte – der Gesundheit und unserer Freiheit zuliebe.
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